veröffentlicht am 26. Oktober 2017

Die digitale Transformation der Schweizer Bauwirtschaft findet statt

Veranstaltung
Schweizer BIM Kongress 2017

Datum
Donnerstag und Freitag, 26. und 27. Oktober 2017, 9 – 18 Uhr

Ort
Maag Halle Zürich

Veranstalter
Bauen digital Schweiz

Am 26. und 27. Oktober 2017 fand in der Maag Halle Zürich der zweite Schweizer BIM Kongress statt. Die mit 1'400 Teilnehmern ausverkaufte Veranstaltung bestand aus einem hochkarätigen Kongress für Entscheidungsträger, einer Auszeichnung der besten BIM-Projekte und einem Camp mit Praxisbeispielen für Anwender. Der Kongress hat sich als führender Treffpunkt der Baubranche etabliert und die nächsten Schritte im Thema aufgezeigt.

Die Digitalisierung führt zu tiefgreifenden Veränderungen in der Bauwirtschaft. Die Prozesse entlang der ganzen Wertschöpfungskette, die Zusammenarbeitskultur und die Rolle der Bauindustrie verändern sich. Neue Geschäftsmodelle und revolutionäre Arbeitshilfsmittel bringen neue Chancen. Dank neuer Technologien und Methoden, wie dem Building Information Modeling, kurz BIM, werden eine Steigerung der Effizienz, weniger Planungs- und Baufehler und schliesslich eine Erhöhung der Produktivität erwartet. Von der Bauwirtschaft sind rund 60’000 Unternehmen und über 500’000 Mitarbeitende direkt oder indirekt abhängig. Die Bauausgaben entsprechen 10% des Schweizer Bruttoinlandproduktes.

Kongress als neuer Treffpunkt etabliert

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr hat «Bauen digital Schweiz» den Schweizer BIM Kongress weiterentwickelt. Der Anlass fand dieses Jahr neu während zwei Tagen statt. Die hohe Beteiligung und die positive Resonanz zeugen vom grossen Bewusstsein für das Thema. Markus Weber, Präsident von «Bauen digital Schweiz», hat am Kongress die Prioritäten für nächstes Jahr vorgestellt: «Nachdem bis heute die Verständigung zwischen allen Stakeholder im Vordergrund stand, geht es in der nächsten Phase um die Umsetzung. «Bauen digital Schweiz» wird die Bauwirtschaft mit einem digitalen Marktplatz sowie mit analogen und digitalen Anwendungshilfen unterstützen». Zudem machte er auf die starke Präsenz an der Swissbau 2018 aufmerksam, wo der Verband als Main Partner im «Swissbau Innovation Lab» auftritt – die neue Sonderschau zur digitalen Transformation der Bauwirtschaft.

Disruptive Geschäftsmodelle erreichen den Bau

Am ersten Tag diskutierten Meinungsführer und Experten aus dem In- und Ausland die aktuellen Fragen in den drei Themenblöcken «Politik & Wirtschaft», «Unternehmen & Transformation» sowie «Mensch & Kollaboration». Highlight waren unter anderem die Auftritte von Ruedi Noser, Unternehmer und Ständerat FDP, Gunter Dueck, Mathematiker und Autor, Roland Siegwart, Professor für autonome mobile Roboter ETH Zürich und Nick Sohnemann, Gründer und Managing Director Future Candy GmbH. Der Spirit aus dem Silicon Valley ist in der Schweiz angekommen: Erfolgreich bleibt nur, wer sein heutiges Geschäftsmodell kritisch hinterfragt und sich getraut, etablierte Prozesse neu zu denken. Entscheidungsträger sowohl in der Politik, wie auch in den Unternehmen sind dazu angehalten, dieses neue Denken zu fördern und die Weichen entsprechend zu stellen.

Die stärksten BIM-Projekte der Schweiz

«Die Eingaben haben unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen», resümierte Jurypräsidentin Birgitta Schock bei der Preisverleihung des diesjährigen «Arc-Award BIM», der zum zweiten Mal von der Schweizer Baudokumentation ausgelobt wurde. Die 24 Eingaben dieses Jahres sind nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ein grosser Schritt nach vorne im Vergleich zum Vorjahr. Der Goldpreis «Kollaboration» ging an Itten+Brechbühl für ihr Projekt «Headquarters Scott Sports SA». Silber «Kollaboration» erhielt das «Büro- und Gewerbehaus Zürich West» von EM2N Architekten. Im Schwerpunkt «Innovation» gewann Gold das «Gartenhochhaus Aglaya» der Zug Estates, Silber erhielt das «PSW Nant de Drance», eingereicht durch AF-Consult.

Die Anwendungsmethode im Fokus

Am zweiten Tag diskutierten im BIM Camp Architekten mit allen am Bau beteiligten Ingenieuren, Fachplanern, Spezialisten und Nebengewerken den state-of-the-art Einsatz in der Praxis. In einem innovativen Veranstaltungsformat führten Schweizer Fachleute an realen Projekten live vor, wie sie heute arbeiten. Am BIM Camp stand «open BIM» im Zentrum. Der Informationsaustausch erfolgt dabei mit offenen Datenformaten und ermöglicht so die Kollaboration zwischen allen Beteiligten – unabhängig von der eingesetzten Software.

Nächstes Jahr in Basel

Markus Weber, Präsident von «Bauen digital Schweiz» zieht folgendes Fazit: «BIM ist in der Schweizer Bauwirtschaft definitiv angekommen. Ich wünsche mir, dass jetzt jeder einzelne die Chancen erkennt und wir so unsere Branche gemeinsam voran bringen». Der nächste Schweizer BIM Kongress findet am Donnerstag und Freitag, 8. und 9. November 2018 im Congress Center Basel statt.

Rückblick auf den Schweizer BIM Kongress 2017