veröffentlicht am 15. Oktober 2012

Schweizer Energieversorger eröffnen Solargrosskraftwerk in Spanien

Anlass
Offizielle Eröffnung des Solargrosskraftwerkes Puerto Errado 2

Organisation
Projektgesellschaft TuboSol PE2

Datum
Freitag, 5. Oktober 2012

Ort
Calasparra, Spanien

Im Südosten Spaniens wurde gestern in Anwesenheit des Direktors des Bundesamtes für Energie das von den Schweizer Energieversorgern EBL, Novatec Solar, IWB, ewz, EKZ und ewb erbaute Solarkraftwerk Puerto Errado 2 in Betrieb genommen.

Das auf einer Fläche von 91 Fussballfeldern errichtete 30-Megawatt Solarkraftwerk wurde für rund 200 Millionen Schweizer Franken im sonnenreichen Calasparra in der spanischen Region Murcia errichtet. Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie, zeigte sich an der gestrigen Eröffnung beeindruckt von den 376’000 Solarspiegeln, die für das Kraftwerk installiert wurden und würdigte die Leistung der Projektgesellschaft Tubo Sol PE2: «Die Schweiz hat die Energiewende beschlossen. Mit visionären Projekten wie Puerto Errado 2 können wir Vertrauen in neue Technologien schaffen. Ich gratuliere den beteiligten Energieversorgern zu diesem mutigen Schritt, sie sind Pioniere auf dem Weg in die neue Energiewelt.». Von spanischer Seite wurde die Eröffnung von Ramón Luis Valcárcel, Präsident der Autonomen Region Murcia, gewürdigt.

Know-how für Schweizer Stromversorger

Das Solarkraftwerk Puerto Errado 2 ist das weltweit erste kommerziell betriebene solarthermische Kraftwerk, das auf der von Novatec Solar GmbH entwickelten Linear Fresnel Technologie basiert. Das Solargrosskraftwerk ist für die beteiligten Schweizer Energieversorger eine Erfolgsgeschichte. Trotz der 2009 einsetzenden Wirtschaftskrise konnte das Grossprojekt lanciert und innerhalb von zwei Jahren realisiert werden. Die Schweizer Energieversorger konnten sich mit diesem Projekt umfassendes Know-how aneignen: von der Planung über die Finanzierung bis hin zur heutigen Inbetriebnahme. Urs Steiner, Präsident des Verwaltungsrates von Tubo Sol PE2, beteuerte in seiner Ansprache, dass es sich für Schweizer Firmen lohnt, sich aktiv an Projekten im Ausland zu beteiligen: «Für eine nachhaltige Energiezukunft der Schweiz ist es zentral, dass sich Schweizer Unternehmen auch Know-how in visionären Projekten ausserhalb der eigenen Landesgrenzen aneignen. Nur so werden wir in der Schweiz künftig eine Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energien einnehmen können.»

Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit

Der weltweit steigende Energieverbrauch stellt eine globale Herausforderung für heutige und zukünftige Generationen dar. Damit diese als Chance genutzt werden kann, müssen Grossprojekte bei gleichzeitiger Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit lokal verankert werden. Dies betonte Tobias Andrist, Projektleiter von Puerto Errado 2: «Es ist eine Tatsache, dass die Sonneneinstrahlung in Spanien wesentlich höher ist, als in der Schweiz. Die erfolgreiche Realisation von Puerto Errado 2 zeigt, dass die Potenziale erneuerbarer Energien durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit effektiv genutzt werden können.» Puerto Errado 2 produziert 50 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, was in etwa dem Verbrauch von 12’000 Haushalten entspricht. Der in Puerto Errado 2 produzierte Strom wird in das spanische Stromnetz eingespiesen.